Europaweiter Architektenwettbewerb für Mittelrheinbrücke an der Loreley
Am 20. Oktober 2008 wurde vom Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz in der Rubrik “Ausschreibungen” ein beschränkter Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren zum Bau einer Mittelrheinbrücke in der Nähe der Loreley zwischen St. Goar und St. Goarshausen am Rhein ausgelobt.
Angesprochen werden sollten Architekten, Ingenieure/Fachplaner und Landschaftsarchitekten. Man hoffte auf 12 Teilnehmer. Zu gewinnen wurde ein Preisgeld 150 000 EUR zzgl. MwSt. angeboten.
Als Aufgabe gab es diesen Ausschreibungstext:
“Begrenzt offener, einphasiger, interdisziplinärer Realisierungswettbewerb mit Architekten, Landschaftsarchitekten und Bauingenieuren mit vorgeschaltetem Auswahlverfahren nach GRW 1995 - Novellierte Fassung vom 22.12.2003 - für die Planung einer Rheinbrücke im Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal. Im Oberen Mittelrheintal zwischen Bingen und Koblenz gibt es keine feste Rheinquerung. Zugleich wurde dieser Bereich von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Um den Raum weiter zu entwickeln, beabsichtigt die Region den Bau einer Rheinbrücke. Möglicher Standort ist nördlich St. Goar/St. Goarshausen. Der Rhein als Bundeswasserstraße hat hier eine Breite von rund 250 m. Die Brücke soll sowohl den Auto- als auch den Fußgänger- und Radverkehr aufnehmen.”
Ziel des Wettbewerbs sei der Entwurf einer welterbeverträglichen Brückenlösung inklusive der verkehrlichen Verknüpfung mit den parallel verlaufenden Bundesstraßen. Es wuerde ein Vorentwurf der Objekt- und Tragwerksplanung, eine Visualisierung und ein Modell erwartet.
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Als voraussichtliche Termine wurden angegeben:
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Ausgabe der Wettbewerbsunterlagen: 5. Dezember 2008;
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Schriftliche Rückfragen bis 22. Dezember 2008;
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Preisrichtervorbesprechung und Pflichtkolloquium: voraussichtlich 9. Januar 2009;
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Abgabe der Wettbewerbsarbeiten: 13. März 2009;
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Preisgerichtssitzung: Mitte April 2009.
Am Mittwoch, 3. Dezember 2008 teilte Verkehrsminister Hendrik Hering (SPD) in Mainz mit, dass die Landesregierung einen europaweiten Architektenwettbewerb für den Bau einer Brücke im UNESCO-Welterbe Mittelrheintal ausgeschrieben habe. Ziel sei es, den Entwurf einer welterbeverträglichen Brückenlösung zu erarbeiten, die sich “harmonisch und ohne Störung des Landschaftsbildes in das Rheintal einfüge”. Eine ansprechende Lösung werde gesucht, mit der die Bevölkerung und das Welterbekomitee der UNESCO einverstanden sein könne. Die Städte am Mittelrhein seien auf einer Strecke von 100 km zwischen Mainz, Wiesbaden, Koblenz und Lahnstein nur durch Rheinfähren verbunden. Die Kommunen zwischen Boppard, St. Goar, Oberwesel, Bacharach, Bingen, Rüdesheim, Lorch, Kaub, St. Goarshausen und Kamp-Bornhofen forderten seit Jahren den Bau der Mittelrheinbrücke im Welterbetal Mittelrhein an der Loreley.
Die Planung der Rheinbrücke im Rheintal an der Loreley sollte den Status vom Mittelrheintal als UNESCO-Welterbe berücksichtigen, damit der Welterbestatus nicht in Gefahr geraten könnte.
Bei der Sitzung der UNESCO im Juli 2008 im kanadischen Quebec haette die Landesregierung insgesamt vier Möglichkeiten vorgelegt - drei Brückenlösungen und eine Tunnellösung. Die UNESCO haette sich damals noch nicht auf einen Vorschlag festgelegt.
Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering (SPD) berichtete vom großen Interesse am Wettbewerb zur Planung der Mittelrheinbrücke im Weltkulturerbe geschützten Loreleytal. Es hätten sich statt der erhofften zwölf Teilnehmer mehr als 30 Arbeitsgemeinschaften gemeldet.
Daraus sollen zwölf Teilnehmer ausgewählt werden. Diese hätten bis Mitte März 2009 Gelegenheit, ihre Entwürfe für die Rheinbrücke an der Loreley abzugeben.